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Njørd


(Niörd, Njördr) Ein nordischer Wind- und Meergott, aber auch Feuergott.
Als Fruchtbarkeitsgott spendet Njörd die Ernte (BELLINGER, 1997, S. 348).
Der zu den Vanen gehörende Njörd ist Schutzgott der Seefahrer und Fischer, denn „er beherrscht den Gang des Windes und stillt Meer und Feuer; ihn ruft man zur See und bei der Fischerei an”. Zudem ist er sehr reich und gewährt seinen Verehrern freigiebig Güter (Edda, Gylfaginning, 23).

Niördr gilt als „Fürst der Menschen” (Grimnirlied, 16).

Sein himmlischer Wohnort ist Noatun (nord. „Schiffsplatz”, „Schiffsstadt”), wie in der Edda einhellig bekundet wird (Grimnirlied, 16, Wafthrudnirlied, 38f., Gylfaginning, 23).

Niördr ist Bruder und Gatte der Nerthus (BELLINGER, 1997, S. 348), J. GRIMM legte nahe, dass beide Gottheiten einerlei seien (Deutsche Mythologie, I., S. 197f.).
Später wurde Niördr Gemahl der Skadi und mit ihr Vater des Freyr (Grimn., 41, Gylf., 24) und der Freyja (Gylf., 24).

Trotz seiner Abkunft von den Vanen zählte ihn SNORRI zu den Asen (Gylfaginning, 23, Skaldskaparmal, 55). Denn nach Beendigung des Asen-Vanen-Krieges war Njörd im Austausch gegen den Hönir als Geisel zu den Asen gelangt (Gylf., 23), zum Ende der Welt wird er zu den Wanen zurückkehren (Wafthr., 39).

„Geschickt warst du ostwärts
als Geisel fürs Götterreich”
(Lokasenna, 34, übers. v. GENZMER, 1997, S. 37)

Weil er von allen die schönsten Füße hatte, wurde Niördr Gatte der Skadi. Die durfte sich als Buße für ihren von den Asen getöteten Vater Thiassi einen der Asen zum Gatten wählen, sah von denen aber nur die Füße. Weil Skadi auf den Baldur hoffte und bei dem das schönste Gehwerk vermutete, geriet sie an den Niördr (Skald., 56).

Die Ehe scheiterte, weil der Gegensatz zu ihr, der Tochter der Berge und Niördr, der in der See lebte, unüberwindlich war. Zwar einigte man sich, jeweils neun Tage im Gebirge, neun in Noatun am Meer zu verbringen, doch war dies keine Lösung von Dauer (Edda, „Strophe der Thökk”, Gylf., 23).

Wegen der namentlichen Ähnlichkeit seines Wohnortes (Noatun) und des Weinbaus, den er nach SNORRI den Menschen neben der Kunde vom Ackerbau mitgeteilt haben soll, könnte man bei ihm an den biblischen Noah denken, näher liegend an Freyr, den griechischen Dionysos oder den römischen Liber. Bei SNORRI wird er mit dem römischen Saturn verglichen.
(formâli 10, n. GRIMM, Deutsche Mythologie, I., S. 180).

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