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Einherier


(Einheri, nord. „der allein Kämpfende”)
Die germanischen Helden, die im ruhmvollen Zweikampf auf der Walstatt gefallen sind und von den Walküren zu Odin nach Walhall gebracht werden.

Täglich üben sie sich im Kampfe, um für Ragnarök gerüstet zu sein.

Abends genesen die Einherier von ihren Wunden, trinken die Milch bzw. den Met der Ziege Heidrun, essen das Fleisch des Ebers Saehrimnir (Edda, Grimnirlied, 18, Gylfaginning, 39) und erfreuen sich an den Liedern Bragis.

Bei Ragnarök werden die Einherier zu den Truppen der Asen gehören, die gegen die Riesen und Dämonen unter Lokis Führung kämpfen werden. So ist zu erklären, dass gerade die besten und tapfersten Krieger im Kampfe fallen - Odin braucht sie, um vor dem Fenriswolf gefeit zu sein.

Die Vorstellung von gefallenen Helden, die sich gemeinsam an Essen, Trunk und Spiel erfreuen und in der wilden Jagd mit umherziehen, ist ein regelmäßiges Motiv der Volkssage.
Ein Bauer aus Hetzdorf erzählte vom „Schlippenbach mit der wilden Jagd”:

„Den alten Schlippenbach, der in der westlichen Uckermark viele Güter besaß, hat man vor alter Zeit viel mit der wilden Jagd umherziehe sehen. So kommt auch einmal ein Bauer aus Schönermark, als er abends von Schapow zurückfährt, beim Weinberg vorüber, da sieht er den alten Schlippenbach mit allen seinen Jägern und vielen fremden Herren um große Tische sitzen, und auf den Tischen standen Braten und allerlei Gebäck die Hülle und Fülle, und da ward gegessen und getrunken nach Herzenslust und auch Karten wurde gespielt und der alte Schlippenbach hatte sie grad in der Hand und gab jedem der Reihe nach. Wie das der Bauer sah, sagte er: „Spielst gut, meine Herren?” Da blickte der alte Schlippenbach auf, sah den Bauer, nahm eine Schüttgabel und reichte ihm eine Ochsenkeule hin, sagend: „Hast du mit helfen spielen, musst du auch helfen essen!” Der Bauer aber fiel vor Schreck rücklings über in den Wagen und war fast halbtot, als die Pferde mit ihm in Schönermark ankamen. Erst allmählich kam er wieder zu sich und konnte erzählen, wie es ihm ergangen sei.”
(Aus A. KUHN u. W. SCHWARZ (1983): Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche A. 63).

Nach A. KUHN ist hier deutlich ein Mahl in Walhalla mit üblicher Völlerei und Spiel beschrieben.

Was hier der Bauer befürchtete, das hatten andere erhofft, wie eine Grabinschrift aus Mecklenburg belegt:

„wiek düvel wiek, wiek wit von mi,
ik scher mi nig en har um di,
ik bin en meklenburgsch edelman:
wat geit di düvel min sûpen an?
ik sûp mit min herr Jesu Christ,
wenn du düvel ewig dörsten müst,
un drink mit en fort kolle schal,
wenn du sittst in de höllequal.”
Weich Teufel weich, weich weit von mir
ich kümmere mich nicht ein Haar um dich
ich bin ein mecklenburgischer Edelmann
was geht dich Teufel mein saufen an
ich sauf mit meinem Herrn Jesus Christ
wenn du Teufel ewig durst haben wirst
und trink in einem fort aus vollen Bechern
während du erlebst Höllenqualen


„das ist nicht bloßer Schimpf, sondern unverdrossener Ernst der Helden, die mit Wotan saufen und jagen wollen.”
(GRIMM> 1992 II,684)

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