Was gibt es für Wellen auf dem Meer?
Welle ist nicht gleich Welle. Das sollte man sich zu Gemüte führen, wenn man mit einem Boot auf dem Meer unterwegs ist. Solange man eine offene Wasserfläche hat und eine seichte Dünung vorherrscht ist alles noch im grünen Bereich. Nur dieses ruhige Verhalten kann sich schlagartig verändern.
Deswegen habe ich hier eine Zusammenfassung der verschiedenen Wellenarten erstellt.
Entstehung von Wellen und Dünung
Wenn der Wind über das Wasser weht, entstehen durch die Reibung Wellen. Eigentlich so als würde man in eine Kaffeetasse blasen.
Je stärker der Wind ist, um so mehr wird die Energie auf das Wasser übertragen. (Reibung überträgt halt die Energie). Je größer die Fläche ist, wo der Wind sich am Wasser reibt, umso größer werden die Wellen. Ist ja auch klar, denn hier ist es die Fläche, die die Energie des Windes aufnimmt. Da her auch der Spruch: „Wir haben schwachen Wind, aber viel Wasser vor dem Wind!“ Also wenig Wind, aber hohe Wellen.
Windsee
Von Windsee spricht man, wenn Sturm ist und das Wasser aufgepeitscht wird. Meist gibt es dann keine geordneten Wellen. Der Alptraum eines Seefahrers. Je länger der Sturm andauert, umso höher werden die Wellen. Hier überträgt sich die Energie des Windes eben länger auf das Wasser. Im Kerngebiet eines Tiefdruckgebietes gibt es ein wahres Wellenchaos. Erst weiter vom Zentrum entfernt fangen die Wellen an, sich auszulaufen. Sie werden also geordneter. Die Wellen breiten sich vom Entstehungsort auch in Regionen mit anderen Windverhältnissen aus. So kann man bei Windstille sogar eine ordentliche Dünung haben. Mit zunehmender Distanz ebben die Wellen ab und ordnen sich. Die Wellenhöhe wird geringer, dafür vergrößert sich die Wellenlänge. Die Dünung kann so abflachen, dass sie an der Wasseroberfläche kaum mehr sichtbar ist. Der Energieimpuls der Welle wird im Wasser mit nur geringen Verlusten von Molekül zu Molekül (Orbitalbewegung) weitergegeben, so dass die Welle große Distanzen mit zügigem Tempo zurück legt. Deswegen würde man auf einem Schiff auch einen Tsunami kaum spüren, wenn man mitten auf dem Meer ist.
Wellen am Sandstrand
Kommen die Wellen an der Küste an, verringert sich die Wassertiefe und die Energie wird wieder gebündelt. Genaugenommen nehmen die Wellenlängen ab und die Wellenhöhen zu. Die Welle läuft also auf eine Sandbank auf und hebt sich aus dem Wasser. Durch Reibung zur Sandbank verliert die Welle an der Unterseite mehr Energie und wird gebremst. Das Wasser an der Oberfläche behält das Tempo bei und überholt den Fuß der Welle. Die Welle überschlägt sich und sie bricht. Die gebrochen Welle läuft schäumend und spritzend über die Sandbank und hat einen erheblichen Teil der Energie verloren. Im tieferen Wasser nach der Sandbank baut sie sich erneut auf und bricht dann endgültig.
Verschiedene Wellenformen
Je nach Topographie des Untergrundes und den herrschenden Windverhältnissen nehmen die brechenden Wellen verschiedene Formen an.
Wellen am Riff
Trifft die Welle aus tiefem Wasser auf ein Riff wird Sie abrupt gestoppt. Die Energie der Wellen schieben das Wasser nach oben. Es entstehen dort sehr hohe Wellen, die man weit vor dem Riff nicht vermutet, denn dort ist das Meer relativ ruhig.
Gezeitenwellen
Gezeitenwellen sind Wellen, die durch die Tide verursacht werden. Meist werden diese Wellen bei einem geringen Tidehub nicht sonderlich auf dem Meer bemerkt. Aber wenn Hindernisse unter oder über Wasser (Felsen, Riffe), diese Wellen behindern, kommt es zu unerwarteten Wellen in deren Nähe.
Grenzflächenwellen.
Grenzflächenwellen
An der Schichtung von leichtem Süßwasser auf schwerem Salzwasser beobachtet man Grenzflächenwellen, deren Auswirkungen auf Schiffe als Totwasser bezeichnet werden. Fährt ein Schiff in die Zone ein, kann es bei ausreichendem Tiefgang Bugwellen auf der Oberfläche der Salzwasserschicht erzeugen. Es verliert deutlich an Fahrt, ohne dass an der Wasseroberfläche Wasserwellen zu erkennen wären.
Grundsee
Als Grundsee wird eine kurze, steile und überbrechende Wasserwelle bezeichnet, deren Wellental bis auf den Grund reicht. Bei seicht ansteigendem Untergrund möglich.
Monsterwellen
Beim Entwurf von Schiffen ging man bisher davon aus, dass Wellen mit einer Höhe von mehr als 15 m ausgesprochen selten auftreten würden. Satellitenbeobachtungen wiesen aber nach, dass sogenannte Monsterwellen (in der Seemannssprache als „Kaventsmänner“ bezeichnet) mit Höhen von mehr als 30 m tatsächlich existieren. Diese Wellen verbreiten sich über das offene Meer. Meist sind es zwei oder drei nacheinander laufende Wellen. Sie können ohne weiteres über hunderte von Seemeilen laufen, wobei sie sich nur langsam abbauen. Selbst für moderne Schiffe ist das eine sehr große Gefahr.
Kreuzsee
Kreuzsee bezeichnet das Phänomen auf See, das entsteht, wenn Wellen aus unterschiedlichen Richtungen aufeinandertreffen (sich kreuzen). Durch die Überlagerung dieser Wellensysteme entsteht ein chaotisches Wellenmuster, das aus zwei Gründen gefährlich für die Schifffahrt werden kann: Zum einen sind Kreuzseen sehr schlecht vorhersehbar, es ist also schwieriger, jede Welle im idealen Winkel anzufahren. Zum anderen können durch die Überlagerung einzelne Wellen deutlich höher ausfallen, als dies normalerweise zu erwarten wäre.
Kreuzseen können mehrere Ursachen haben: Hier einige Beispiele:
- nach einer Winddrehung überlagern sich die durch den Wind aufgeworfenen Wellen mit der alten Dünung.
- durch Wind erzeugte Wellen überlagern sich mit einer Dünung, die aus einem anderen Seegebiet heran gelaufen ist.
- durch Wind erzeugte Wellen überlagern sich mit der Bug- oder Heckwelle vorbeilaufender Fahrzeuge.
- Wellen laufen hinter einem Hindernis (z. B. einer Insel) wieder zusammen.
- Wellen werden von einem Hindernis (z. B. einer Mole, Felsen oder Spundwand) zurückgeworfen und treffen auf die auflaufenden Wellen
Folgende Quelle fließt in meine Texte ein: Wikepedia