Hidra, die Insel der Beschaulichkeit - Südnorwegen
Hidra ist eine Insel, die vom Hidrasund, Strandsfjord, Listafjord und Fedafjord umgeben ist. Wenn man auf der Insel ist, hat man das Gefühl, die Zeit steht still. Die kleinen Orte bestehen aus kleinen weißen Holzhütten, die eine wahre Ruhe ausstrahlen.
Die Fjorde um die Insel sind bis zu 300 m tief. Nur auf der Seite von Rasvåg ist das offene Meer. Die Küste dort ist Wetter gegerbt, rau aber wunderschön. Zu den Fjorden hin fällt die Küste oft sehr steil ab. Von Rasvåg kann man mit dem Boot durch einen kleinen Kanal bis zum Hidrasund durchfahren. Schon diese Strecke mit dem Boot ist einfach zu empfehlen.
Auf Hidra gibt es 2 Kaufmannsläden und in Rasvåg, die Auffahrt zum Søppelplatz (Müllhalde) hoch, eine Tankstelle (auch für Boote). Hier ist nur Kartenzahlung möglich.
Für Familien mit Kindern ist die Insel nur bedingt zu empfehlen. Für jeden Ausflug auf das Festland ist die Fährüberfahrt zu bezahlen. Die Kinder (ab 14 Jahren) müssten schon sehr große Naturliebhaber oder sehr vernarrte Angler sein, um sich wohl zu finden. Das wird sich in 2 Jahren ändern, denn ab 2015 wird ein ca. 3 km langer Tunnel vom Festland gebaut. Bauzeit 2 Jahre.
Etwas Geschichte:
2. Weltkrieg:
Einige Monate vor der Invasion Deutschland wurden norwegische Marinesoldaten auf Hidra stationiert. Dies geschah, um die Neutralität zu pflegen und zu schützen. Es wurde ein altes Steuerhaus von einem Kutter oben auf den Gipfel des Berges Hågåsen montiert. In diesem Steuerhaus saßen Wachposten, die den Küstenbereich von Sokndal bis Hidra beobachteten. Als am 9.April Norwegen von Deutschland besetzt, zogen sich die norwegischen Marinesoldaten von Hidra zurück. Jetzt kam das deutsche Militär und besetzte auch diesen Aussichtspunkt. Es begann der Ausbau zu einem Fort, wo auch Hitterøy eingezogen wurde. Es wurde in recht kurzer Zeit eine richtige Kleinstadt gebaut. Mit Kommandozentrale, Beobachtungsposten, Munitionslagern und Unterkünften. Selbst ein Lazarett und die Residenz der Befehlshaber waren vorhanden. Vieles wurde mit unterirdischen Gängen verbunden. Autos gab es zu der Zeit auf der Insel nicht, weil die Straßen zu eng und steil waren. Jegliche Transporte wurden mit Pferden erledigt. Dann wurden auch Straßen für LKWs gebaut. Hierfür wurden 100 Männer rekrutiert.
Strenge Disziplin:
Die Soldaten wurden unter strenger Disziplin gehalten, es gab wenig Konfrontation mit der Bevölkerung. Trotzdem war es schwer, für die Bevölkerung, die Festung so nahe zuhaben. Die Kommandorufe schallten über die Insel. Überall standen Posten, die alles bewachten. Die Insel musste in der Nacht sein. Verdunklungsvorhänge waren auch in den Häusern der Bewohner Vorschrift. Wurde ein Streifen Licht gesichtet, kamen die Soldaten an die Tür und riefen: "Blendung, Blendung!". Dann wurden auch Hausdurchsuchungen gemacht, weil oft dann der Verdacht gehegt wurde, dass der Hausbewohner das absichtlich gemacht hat. Fischerboote mussten drin sein, bevor es dunkel wurde. Es bestand sonst die Gefahr, dass die Besatzung diese unter Feuer nahm. Große Scheinwerfer konnten den Hafen hell erleuchten, wenn Alarm war. Es wurden auch Schießübungen abgehalten, wobei die Ziele draußen auf dem Wasser waren. Treibminen entlang der Küste waren an der Tagesordnung, einige Fischerboote kollidierten damit und verschwunden waren. An klaren Tagen oder sternenklaren Nächten konnte man gelegentlich den "Tommi" (Britische Flugzeuge) am Himmel hören. Es wurde danach geschossen, doch die Flugzeuge waren außerhalb der Reichweite. In solchen Situationen wurden die Einwohner der Festung evakuiert, weil man befürchtete, dass es Luftangriffe geben könnte. Gelegentlich wurde auch das Stromkabel vom Festland unterbrochen.
Hartes Leben:
Zu der Zeit war es für alle auf der Insel nicht einfach. Viele Seeleute kamen nicht nach Hause, auch schon vor dem Krieg. Das Leben war für sie und ihre Familie schwierig. Es fehlte an allem. Kleider waren zerrissen und mussten erneuert werden. Schuhe waren Salz zerfressen. Jedes kleine Stück Land wurde kultiviert und genutzt, die meisten von ihnen hatten Haustiere, und im Meer war es Fisch, der zur Nahrung diente. Einige bauten sogar Tabak an. Der Winter an den eisigen Fjorden war kalt und es wurde von Koks gefeuert. Der Sommer war heiß, die Kinder gingen barfuß, badeten und spielten. Sie hatten aber auch viele Pflichten. Um Geld zu verdienen, arbeiteten die Jungen in der Fischverarbeitung, während die Mädchen Hagebutten und Beeren sammelten, um diese zu verkaufen.
Dies ist nur ein kleiner Einblick in die damalige Zeit. Aus einem Zeitungsbericht der Avisen Agder übersetzt.
Bitte auf die Karte klicken, um zur aktiven Karte zu kommen.
Statens kartverk, Geovekst og kommuner Mit Genehmigung von Statens Kartverk
Fahrpläne
Fahrt durch den Eikekanal:
Zu empfehlen:
Fedrenes Minne, Kystmuseet
(Das Küstenmuseum auf Hidra / Rasvåg)
Hier bekommt man ein Museum zu Gesicht, welches eine einzigartige heimatgeschichtliche Sammlung von Gegenständen hat. Es zeigt das Arbeitsleben der letzten 200 Jahre auf der Insel Hidra. Also von der Fischerei, der Seefahrt, vom Bauernhof, Handwerk und vom Schulleben.
Postadresse: Rasvåg 4432 Hidrasund |
|
Telefon: +47 38 37 22 04 | |
Öffnungszeiten 8.6. - 30.6: Sa. 13.00 - 15.00 søn 13.00 - 16.00 1.7. - 7.8: Di - Sa. 13.00 -15.00 søn 13.00 - 16.00 8.8. - 31.8: Sa 13.00 - 15.00 søn 13.00 - 16.00 |
Festung Hågåsen / Hidra
Herrlicher Aussichtspunkt, der auf eine Geschichte bis in die Wikingerzeit zurückblicken kann. Hier findet man auch noch Kanonen aus dem 2. Weltkrieg, die von den Deutschen im Zuge des Atlantikwalls dort installiert wurden. Schönes Wandergebiet mit tollen Aussichten.
Bitte auf die Karte klicken, um zur aktiven Karte zu kommen.
Statens kartverk, Geovekst og kommuner Mit Genehmigung von Statens Kartverk
Badeplatz:
Kirkehamn
Für Kinder geeigneter Badeplatz im Meer mit guten Parkmöglichkeiten. Im Sommer einen Ausflug wert!
Sightseeingtour mit dem Boot:
Ca. 5 Stunden mit einem Boot incl. Führung die Küste in dem Bereich erkunden.
Kosten: 500 Kronen / Pers. (mindestens 3, max. 5 Personen)
Kinder bis 12 Jahren kostenlos.
Tel. 0047 45260284
Der Skipper spricht auch Deutsch.
Fragen zum Ort, auch was das Angeln betrifft, beantworte ich gern hier:
Norwegen-Angelfreunde.de