Kvåsvossen, Kvås Kommune Lyngdal
Bis 1922 befand sich dieser Wasserfall in Privatbesitz. Durch Steuerschulden des Besitzers wurde das Grundstück zwangsversteigert und ging für 600 Kronen an die Kommune. (Ja, der Fiskus war damals schon unerbittlich!)
Dieser 36 Meter hohe Wasserfall bietet einem ein imposantes Schauspiel. Vor allem, wenn der Wasserstand hoch ist. Aber auch wenn weniger Wasser vorhanden ist, bekommt man hier einiges zu sehen. Man sieht dann nämlich auf dem Grund die "Trollkochtöpfe", das sind kreisrunde Ausspülungen in den Felsen. Die Lachse und Seeforellen können diese Barriere nicht überwinden. (Tipp für die Angler)
Der Name des Flusses Lyngna hat seinen Ursprung im altnorwegischen Wort für Stille oder Ruhe („logn“). Still und ruhig fließt die Lyngna zum größten Teil auch abwärts. Mit einigen Ausnahmen aber passiert sie auch Stromschnellen und Wasserfällen. Der höchste dieser Wasserfälle (fossen) ist der Kvåsfossen. Er ist 36m hoch. Wenn viel Wasser die Lyngna herunterfließt, ist dieser Wasserfall schon beeindruckend. Bei wenig Wasser sind hier einige Gletschermühlen im Flusslauf zu sehen.
Der Kvåsfossen ist für die Forellen und Lachse eine natürliche Sperre. Es gibt Pläne, hier eine Lachstreppe zu errichten. Bislang hat es an den Kosten gehapert.
Der Felsbrocken, der den Wasserfall teilt und auf dem die Brücke aufgebaut ist, nennt man den Kvåsstein. Damals, als es noch Trolle und Unterirdische gab, legte ein Troll dem Lachs diesen Stein als Riegel in den Wasserfall. Der Stein selbst war auch Behausung für die Unterirdischen. So jedenfalls die Erzählungen. Die nüchternen Geologen meinen jedoch, dass dieser Stein nur einer von vielen ist, der sich oben vom Berg gelöst hat und dann heruntergepoltert ist.
Lange Zeit wurden auf dem Fluss Baumstämme vom See Lyngne zum Fjord transportiert. Es war eine sehr gefährliche Arbeit für die Flößer. Vor allem dieser Engpass beim Kvåsfossen war zu der Zeit immer eine Herausforderung. Es kam öfter vor, dass sich hier die Baumstämme zu einem „Knäuel“ zusammen gefunden hatten. Dieses musste dann von den Flößern entwirrt werden. 1877 z.B. geschah ein Unglück, als Ole Isaksen beim Auseinanderzerren der Baumstämme vom Fluss mitgerissen wurde und im Wasserfall ums Leben kam. Etwas besser ging es 1994 einem 19-Jährigen, der mit seinem Auto von der Straße abkam und kurz vor der Brücke im Wasser landete. Das Auto wurde durch den Wasserfall nach unten gerissen. Hier konnte sich der 19-Jährige aus dem Auto befreien. Er war nahezu unverletzt, dafür aber völlig durchnässt. Die Überreste der zerschmetterten Autos liegen immer noch in der Tiefe.
Der schmale, steile Weg hinter der Brücke nach oben, führt zu den Heidehöfen Dydland und Fidjestøl. Wenn man in guter Form ist, ist hier eine schöne Wanderung in stark ansteigendes und felsiges Gelände zu empfehlen. Der Weg wurde zu einer Zeit angelegt, als es noch keine Baumaschinen gab. Es ist wirklich beeindruckend, was hier geleistet wurde. Die Aussicht, wenn man oben an der Heidelandschaft angekommen ist, wird man nicht vergessen.
Im März 2014 wird die "Lachstreppe" eingeweiht. Dafür wurde extra ein Tunnel durch den Fels getrieben. Man kann hier jetzt den Lachs hinter dem Glas beobachten, wenn er am Aufsteigen ist.
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Statens kartverk, Geovekst og kommuner Mit Genehmigung von Statens Kartverk
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Fragen zum Ort, auch was das Angeln betrifft, beantworte ich gern hier:
Norwegen-Angelfreunde.de
Kvås Fischtreppe
Damit der Lachs den Wasserfall von Kvås überwinden kann, wurde eine Lachstreppe gebaut. Hierfür wurde ein Tunnel in den Berg gesprengt. Das Wasser läuft nun auch durch diesen Tunnel. Im oberen Bereich, wo der Lachs es jetzt endlich geschafft hat, ist ein großes Aquarium mit 3 großen Scheiben, wo man die Lachse beobachten kann. Wenn man Glück hat, kann man auch die Lachse beim Springen in der Lachstreppe beobachten. Denn neben der Lachstreppe ist auch ein Gang für Besucher.
Es wurde extra ein Gebäude errichtet. Hier kann man im oberen Bereich gemütlich Kaffee trinken und auch den Eintritt bezahlen. Der Eintritt hilft dem Erhalt der Anlage.
Eine Etage tiefer kommt man in den Gang zur Fischtreppe. In diesem Gang sind Infotafeln aufgestellt, die sich mit dem Lachs beschäftigen. Wenn man der norwegischen Sprache nicht mächtig ist, sollte man sich wenigstens die Bilder ansehen. Sehr interessant.
Ein kleiner Film von der Lachstreppe:
Öffnungszeiten 2022:
Täglich von 10:00 bis 16:00 Uhr bis zum 31.08.
Kinderaktivitäten am Mittag. 12 Uhr und Führung um 14 Uhr, jeden Tag den ganzen Sommer lang.
Hier einige Bilder: