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Freyja


(nord. „Frau”, „Herrin”, Freya, Frea)
Sie ist in der nordischen Mythologie die schöne Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, des Glücks und der Liebe sowie Lehrerin des Zaubers Seidr. Sie ist gleichzeitig Schwester und Bruder des Freyr, sie beide und ihr Vater Niördr gingen nach dem Asen-Vanen-Krieg nach Asgard (BELLINGER, 1997, S. 146), weshalb SNORRI sie zu den Asen zählte (Gylfaginning, 35).

Herkunft und Wohnung

Freyja ist von Geburt Vanin, ihr Vater ist der Meergott Niördr, der sie und ihren Bruder Freyr in seiner Wohnung Noatun zeugte (Gylf., 24). Als Mutter wird Skadi genannt (BELLINGER, 1997, S. 146), die Tochter des Riesen Thiassi (Gylf., 23). Bei SNORRI tritt ihre Herkunft ganz in den Hintergrund und er rechnet sie ganz zu den Asen (Gylf., 24, Skalds., 55), sie sei gar die „die herrlichste der Asinnen”, wie ihr Bruder Freyr der trefflichste unter den Asen sei (Gylf., 24)

Ihre Wohnung ist Folkwang, der neunte der von Grimnir dem Geirröd mitgeteilten göttlichen Wohnorte. Während die eine die Hälfte der gefallenen Krieger zu Odin gelangt, nimmt Freyja die andere Hälfte in ihrem Saal auf (Grimn., 14), der Sessrumnir heißt (Gylf., 24).

Darstellung, Attribute

Von Folkwang aus unternimmt Freyja Ausfahrten in einem Wagen, der von zwei Katzen gezogen wird (Gylf., 24), ihr Reittier ist der Eber Hildeswin (Hyndlalied, 5 u. 7).

Freyja ist im Besitz eines Falkengewands, mit dem wie ein Falke fliegen kann, wer es anlegt. Mehrmals lieh sie es dem Loki, der damit zu Thrymr (Thryms., 3-4) und Thiassi (Skaldsk., 56) ins Jötunland flog. Freyja gibt es ihm, ob es nun aus Gold oder aus Silber wäre (Thryms., 4).

Der Halsschmuck der Freyja heißt Brisinga Men o. Brisingenschmuck (Thrym., 13, Gylf., 35). Den hatten die Zwerge Alfrigg, Dvalin, Berling und Grervier (Grerr) gefertigt und der Preis des Erwerbs war, dass die Göttin vier aufeinander folgende Nächte mit jeweils einem der Zwerge verbrachte — zum Unwillen Odins, der die Freyja zur Strafe zwang, unter den Menschen einen Krieg zur anzuzetteln. Daher rühre, wenn die Hälfte der Gefallenen der Freyja zukommt.
 (n. COTTERELL, 1995, S. 185).

Auf ihrer Suche nach Od wurde Freyja von einer Gruppe geflügelter Liebesgeister begleitet.


Verehrung


Freyja ist die bedeutendste Göttin der nordischen Mythen (STANGE, 1995, S. 400), in Schweden und Norwegen sind zahlreiche Orte nach ihr benannt (BELLINGER, 1997, S. 146).

Der Freyja war die Linde heilig. Unter zahlreichen Freyja-Linden hielt man die Thing-Versammlungen ab.
(FISCHER-RIZZI, 1994, S. 137)

Gern vernimmt diese Göttin der Liebe den Minnesang, besonders in Liebesahngelegenheiten wird sie angerufen und ist den Anrufenden gewogen (Gylf., 24).

Freyja und ihr Bruder Freyr galten als „milde Mächte”. Oddrun, Schwester des Atli, rief sie an, als Borgny, der sie als Amme behilflich war, mit einem Knaben und einem Mädchen niedergekommen war.
(Oddruns Klage, 7)

Die der Freyja geschuldete Ehrerbietung ging auf die Damenwelt über, denn „von ihr hat der Ehrenname den Ursprung, dass man vornehme Weiber Frauen.
(freyjur) nennt” (Gylf., 24)
Geopfert wurden ihr Rinder. In der Edda heißt es, Ottar habe mit reichlich Ochsenblut ihre Gunst errungen
(Hyndlalied, 10)


Liebesleben und Kinder

Als Loki beim von Ägir ausgerichteten Trinkgelage alle Anwesenden beschimpft, wirft er der Freyja vor, sie habe mit allen Asen und Alben im Saal Liebschaften gehabt. Sie sei eine Frevlerin, weil dazu auch ihr Bruder gehöre.
(Lokasenna, 30-32).
Auch die Riesin Hyndla tadelte die Lüsternheit der Freyja (Hyndlalied, 32f.).

Ottar war ihr besonderer Günstling. Das Hyndlalied der Edda beschreibt, wie Freyja auf Ottar in Gestalt des Ebers Hildeswin zur Riesin Hyndla reitet und für den Ottar das nötige Wissen erwirbt, damit der sein Erbe antreten kann.

Ein weiterer Liebhaber der Freyja ist Od (Hyndlalied, 33), man schreibt ihn auch Odhur, gemeinsame Tochter ist Hnofs. Als der ihr abhanden gekommen war, suchte ihn Freyja in vielen Ländern, worauf auch ihre vielen Namen zurückzuführen seien (Gylfaginning, 35).

Sie selbst begehrte der Riese Thrym, der Thors Hammer Miöllnir gestohlen hatte und ihn nur im Tausch gegen die Freyja herausgeben wollte (Thrymskvida, 8).
Auch dem Riesen Hrungnir gelüstete es nach der Freyja und er drohte damit, alle Asen bis auf sie und die Sif umzubringen (Skaldskaparmal, 59).


Namen und Beinamen

SNORRI betont die vielen Namen der Freyja. Er nennt Mardöll, Hörn, Gefn [vgl. Gefion] und Syr („Sau”), die sie von den Völkern erhalten habe, die Freyja nach dem verlorenen Od besucht hatte. Ein anderer Name ist Vanadis, was „Wanengöttin” bedeutet (Gylfaginning, 35).


Die Zauberin Freyja

Mehrfach wird von Zaubertaten Freyjas berichtet, so dass sie zu Recht eine Magierin genannt wird.

Die Riesin Hyndla bannt sie mit Feuer, durch Zauber hebt Freyja die Giftwirkung des Bieres auf, welches Hyndla dem Eber Hildeswin reichte (Hyndlalied, 34-36).

Ein Wünschelding ist ihr Falkengewand, mit dem gleich dem Falken durch die Luft fliegen kann, wer es anlegt
(Loki ins Land der Riesen, Thrymskvida, 3-4 u. Skaldsk., 56).
 

Weiteres zu Freyja

In der Mythologie kommt es zu Überschneidungen der Gestalt Freyjas mit der der Frigg (BELLINGER, 1997, S. 146); die Gestalt der Gullveig könnte mit der Freyas identisch sein.

Der Freitag trägt seinen Namen nach ihr oder nach der Frigg (GRIMM, Deut. Myth., I., S. 251).

Freyja ist gleich bzw. trägt Züge der Bertha, der Hulla oder der Huld sowie der aus dem Märchen bekannten Frau Holle. Sie entspricht auch der Frau Venus der deutschen Sage, die im Hörselberg wohnt und den Tannhäuser bei sich aufnimmt.

Ähnlich der Freyja, die trauernd ihren verlorenen Liebhaber in vielen Ländern suchte, durchzog die griechische Göttin Demeter die Welt auf der Suche nach ihrer Tochter Persephone.

Freyja soll im Innern des Berges Elbrus im Kaukasus wohnen.
Hier hissten Soldaten der Waffen-SS 1942 die Fahne mit dem Hakenkreuz.

 

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