Mit den südnorwegischen
Bezirken Aust-Agder und Vest-Agder kommt Norwegen dem Ideal
einer Art Riviera am nächsten. Südnorwegens Markenzeichen
ist der Schärengarten, der das Land gegen das raue Skagerrak
beschützt.
Die Zahl der jährlichen
Sonnenstunden ist in diesem Landesteil höher als im restlichen
Norwegen. Diese Tatsache hat Südnorwegen zum Ferienparadies
der Norweger schlechthin gemacht. Viele Gemeinden steigern
ihre Bevölkerungszahlen im Sommer um ein Vielfaches und
werden von einem bunten Treiben erfasst. Dann füllen sich
die Sommerhäuser, die den Rest des Jahres leer stehen, sowie
die Hotels und Pensionen mit fröhlichen Feriengästen, die
hier baden, segeln, tauchen, Krebse und Makrelen fangen
und dem Möwengeschrei zuhören. Oder in den Hügeln im Landesinnern
wandern, in den Bergen klettern oder auf einem der Flüsse
raften.
Kristiansand, Südnorwegens
Hauptstadt, ist eine liebenswürdige Sørland-Stadt mit alten,
Wettergegerbten Häusern und pulsierendem Sommerleben. Am
äußersten Ende des Kristiansandfjords liegen
Flekkerøy
und andere kleinere Inseln, die Leuchttürme von
Oksøy und
Grønningen
und dazu der Schärengarten, wo im Sommer ein lebendiges
Treiben herrscht. Die bekanntesten Attraktionen sind der
Tierpark und der Freizeitpark
Kardemomme By.
Die kleinen Sørland-Städte
mit ihren weißen Häusern zwischen blühenden Gärten und Blankgescheuerten
Schären liegen wie Perlen an einer Schnur:
Lillesand,
Tvedestrand,
Risør,
Brekkestø, Gamle Hellesund, Ny-Hellesund, Mandal, Lyngdal,
Farsund, Flekkefjord und all die anderen. Wenn das Wort
"Idylle" fällt, dann sehen Norweger oft Bilder aus Südnorwegen
vor sich. Das weit draußen im Meer liegende Lyngør mit den
dicht an dicht, rund um den geschützten Hafen stehenden
Holzhäusern wurde vor einigen Jahren zu Europas besterhaltenem
Ort ernannt.
Die ursprüngliche Wirtschaftsgrundlage
der Bevölkerung war neben der Holzwirtschaft, die Schifffahrt.
Ein großer Teil der Männer fuhr zur See oder arbeitete als
Fischer, und viele bauten Schiffe. Die hiesige Küstenkultur
bildet die traditionelle Basis für Norwegens führende Position
in der heutigen internationalen Schifffahrt. Hier gibt es
viele Denkmäler aus jener Zeit, unter anderem von einem
großen Schiffbruch und für die im Kampf bei
Lyngør
im Jahr 1812 Gefallenen.
Gut beschrieben wurden
die Südnorweger, die angeblich mit Schwimmhäuten zwischen
den Zehen und einem besonders launigen Humor geboren werden,
von den bekanntesten Schriftstellern dieses Landesteils,
Vilhelm Krag und
Gabriel Scott.
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