Ostnorwegen

 

Zu Ostnorwegen gehören die Bezirke Oslo, Akershus, Østfold, Vestfold, Buskerud, Telemark, Hedmark und Oppland. Dies ist das bevölkerungsreichste Gebiet Norwegens, und es bietet eine Vielzahl an Kultur- und Naturaktivitäten. Das Herz Ostnorwegens ist die Hauptstadt Oslo.

 

Oslo - das ist die Stadt zwischen den Bergen. Sie liegt am inneren Ende des Oslofjords, umgeben von grünen Bergrücken und dem Freizeitgebiet Oslomarka. Sowohl die Oslomarka als auch der Fjord mit seinen kleinen idyllischen Inseln werden von Naturliebenden Einwohnern das ganze Jahr über eifrig genutzt. Der Name Oslo bedeutete früher möglicherweise "Weide der Götter". Neben seiner Funktion als Hauptstadt ist Oslo das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Norwegens, und es wird zu den wichtigsten Schifffahrtsstädten der Welt gezählt. Viele große und bedeutende Kulturinstitutionen haben ihren Sitz in Oslo und verhelfen Einwohnern und Gästen so zu einem breiten, abwechslungsreichen Angebot an Konzerten, Theater- und Opernvorstellungen, Museen und Galerien. Das Nachtleben mit all seinen Straßencafés und Restaurants steht dem anderer europäischer Städte in nichts nach, dazu kommen Geschäfte mit guter Auswahl.

Am Oslofjord und an der Küste Richtung Süden finden sich zwischen den Städten und Ortschaften viele idyllische Plätze und beliebte Hüttengebiete. Hier liegt auch Tønsberg, die älteste Stadt Norwegens, 871 gegründet und heute eine rege Verwaltungs-, Handels- und Schifffahrtsstadt. Im Mittelalter gab es in der Vestfold-Stadt die größte Burganlage Norwegens, einen Königssitz und ein Franziskanerkloster. Im Spätmittelalter war Tønsberg eine der drei norwegischen Hansestädte.

Die Bezirke rings um den Oslofjord - Akershus, Østfold und Vestfold - erstrecken sich alle nur über ein kleines Gebiet, aber dennoch lebt hier beinahe ein Fünftel der norwegischen Bevölkerung, und es gibt große Landwirtschaftsflächen. Akershus ist geprägt durch die Nähe zur Hauptstadt und hat viele Gemeinden mit Vorortcharakter.

Neben Land- und Forstwirtschaft prägen Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe die Bezirke. Norwegens neuer Hauptflughafen liegt in Akershus. Schon seit der Zeit der Sagas ist Vestfold bekannt für die Schifffahrt; hier hat man auch die Wikingerschiffe Osebergskipet und Gokstadskipet ausgegraben. Über die höchste Konzentration an historischen Denkmälern verfügt wohl jedoch Østfold.

Telemark ist eine an Traditionen und Volkskunst reiche Region und eines der ältesten Urlaubsgebiete Norwegens. Hier gibt es große Wald- und Gebirgsgegenden sowie kleine Landwirtschaftsbetriebe. Reichlich Wasserkraft bildete die Grundlage für verschiedene Industriezweige.

Im Gebirgsort Morgedal, wo die Wiege des Skisports stand, liegt das Erlebniszentrum "Norsk Skieventyr" (Das Norwegisches Skierlebnismuseum). Der Bandakkanal, der von der Küste weit ins Landesinnere führt, ist der einzige Wasserlauf Europas, der den höchsten Preis für Restaurierung und Bewahrung, den Europa Nostra-Preis erhalten hat. Eine Fahrt auf dem Kanal, mit dem eigenen Boot oder mit dem alten Schiff "Victoria", ist ein Erlebnis.

Die Olympiastadt Lillehammer liegt im Gudbrandsdal, in der Wintersportregion Oppland. Hier war auch das Zuhause einer der großen Autorinnen Norwegens, der Nobelpreis-Trägerin Sigrid Undset. Jedes Jahr kann man hier am Norwegischen Literaturfestival, den Sigrid Undset-Tagen, teilnehmen, die sich auch mit norwegischer Literatur im Allgemeinen befassen.

Valdres ist das zweite große Urlaubstal in Oppland, ebenfalls reich an alter Baukultur und Volkskunst. Hier werden noch immer Almen bewirtschaftet, u.a. ganz im Norden der Region, im Gebiet, das zum großartigen Jotunheimen-Gebirge ansteigt. Für Freizeitsportler ist das Jotunheimen-Gebirge das ganze Jahr über attraktiv. Der Mjøsa, Norwegens größter See, grenzt sowohl an Oppland als auch an Hedmark. Hedmark erstreckt sich entlang der schwedischen Grenze von Mittelnorwegen Richtung Süden bis kurz hinter Kongsvinger und verfügt über größere Landwirtschaftsflächen als alle anderen Bezirke. Große Teile sind bewaldet. Wenn man auf der Str. 3 von Oslo Richtung Norden nach Trondheim durch das Østerdal oder mit der Rørosbahn fährt, wird dies besonders deutlich. Ein weiterer Ort, der diesen wichtigen Wirtschaftszweig Norwegens dokumentiert, ist das Norwegische Forstwirtschaftsmuseum in Elverum. Norwegens längster Fluss, die Glomma oder Glåma, beginnt nördlich der Grenze zu Sør-Trøndelag, fließt durch das Østerdal und mündet bei Fredrikstad in den Oslofjord.

In Hamar am Mjøsa-See gibt es die Domkirchenruine und ein Wikingerschiff zu sehen. Die Ruine einer der schönsten Kirchen Norwegens ist ein Symbol für die Christianisierung Norwegens vor bald 1.000 Jahren. Die außergewöhnlichste Sporthalle Norwegens, die für die Winterolympiade 1994 gebaute Olympiahalle, ist dagegen ein Symbol für Architektur und Ideale unserer Zeit.