Nordnorwegen
Nordnorwegen mit den Bezirken Nordland, Troms und Finnmark ist das Land der Mitternachtssonne und des Nordlichts. Die Sommernächte fallen je nach Wetter unterschiedlich aus, doch bei jedem Wetter erlebt man das ruhige, arktische Tageslicht. Die Menschen vergessen, ins Bett zu gehen und besuchen einander oft mitten in der Nacht.

 

Mitten im Winter geht die Morgenröte in die Dämmerung über, ohne dass es Tag wird. Dann kann man das Nordlicht (Aurora Borealis) sehen, das bis zu 20 Stunden am Tag Lichtkaskaden bildet und über den Himmel flackert. Ungeachtet der Jahreszeit sind es die Wechsel des Lichts, die in diesem Landesteil vielleicht am allermeisten faszinieren. Hier ist das so genannte Nordische Licht am kontrastreichsten und interessantesten und macht das Reisen in dieser Region das ganze Jahr über zu einem besonderem Erlebnis.

Die nordnorwegische Natur ist abwechslungsreich. Die Küstenlandschaft von Finnmark ist karg, und die Hochebenen fallen zum Meer hin ab. Doch es gibt auch bewaldete Täler mit fruchtbaren Flusswiesen und kleinen Höfen. Die Küste von Troms und Nordland ist lebendiger und fruchtbarer, wohingegen die Berge unnahbarer wirken. Tausende von Vögeln aller Arten auf dem Meer, auf Inseln und Bergen sowie in der Luft haben dem gesamten Küstenstreifen vom Polarkreis bis Øst-Finnmark den Namen "Vogelfelsen-Route" eingebracht. Einen Teil dieser Route bilden die Inselgruppen der Lofoten und Vesterålen - fantastische Reiseziele. In Finnmark war eine der ältesten Kulturen Norwegens beheimatet, die Komsakultur, die wahrscheinlich bis ins Jahr 8.000 v.Chr. zurückreichte. Die Samen leben vor allem in Finnmark, doch auch in Mittelnorwegen gibt es samische Siedlungen.

Fischerei und Landwirtschaft waren die wichtigsten Wirtschaftszweige für die Menschen in Nordnorwegen und haben ihre Lebensanschauung und ihr Wesen geprägt. Die Menschen hier werden als offen und direkt beschrieben, als gastfreundlich und mit einem handfesten Humor ausgestattet, der wohl als eine Art mentaler Ausgleich für ihr hartes Leben diente.

In Nordnorwegen gibt es viele Städte, einige von ihnen geprägt von Nachkriegsbebauung, denn Vieles wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört. Tromsø, Nordnorwegens Hauptstadt, ist eine charmante Stadt und unbedingt einen Besuch wert.

Nordnorwegen bietet aktiven Menschen viele Herausforderungen, im Sommer wie im Winter, auf See und an Land, z.B. Angeltouren auf dem Meer oder im Binnenland, Walsafaris und Tauchen. Wer die Beine benutzen will, muss nicht an Felswänden hochklettern: Es gibt viele Wandermöglichkeiten für Touren in ruhigem Gebirgsgelände. Das Übernachtungsangebot ist abwechslungsreich, es gibt erstklassige Hotels und Jugendherbergen. Ein besonderes Erlebnis ist das Wohnen in Fischerhütten (Rorbu), wo das Ruderboot gleich vor der Haustür vertäut liegt. Mit der Hurtigrute lässt sich auf der so genannten "schönsten Schiffsreise der Welt" die gesamte Küstenstrecke von Bergen nach Kirkenes in Finnmark erleben. Per Flugzeug oder Schiff kann man auch ganz in den Norden reisen, zur Inselgruppe Svalbard.

Svalbard mit der Hauptinsel Spitzbergen wird von Norwegen verwaltet, es gibt aber norwegische und russische Siedlungen. Hier wird Bergbau, Forschung und im kleinen Rahmen Tourismus betrieben. Das Tundraklima macht die Natur hier oben äußerst empfindlich, so dass es strenge Verhaltensmaßregeln gibt. Wanderungen, Gletschertouren, Hundeschlittentouren und Schneescootersafaris sind jedoch möglich.