Mittelnorwegen
In Mittelnorwegen mit den Regionen Nord-Trøndelag und Sør-Trøndelag - den wichtigsten Landwirtschaftsregionen des Landes - liegt Trondheim, Norwegens Technologiehauptstadt, Hauptstadt Mittelnorwegens und drittgrößte Stadt des Landes.

 

Trondheim ist eine grüne Stadt, mit einer Mischung aus breiten Straßen mit modernen Gebäuden und pittoresken Holzhäusern in schmalen Gassen. Mitten im Zentrum liegt der schöne Stiftsgården, Skandinaviens drittgrößtes Holzgebäude und königlicher Wohnsitz in Trondheim. Durch den Stadtkern schlängelt sich der ruhige, hübsche Fluss Nidelven, in dem sich auch Lachse wohl fühlen.

Hinter dem weiten Bauernland liegen große Hochebenen und mächtige Berge, Richtung schwedische Grenze im Osten und Richtung Dovre-Plateau im Süden. Der nördliche Teil der Küste ist durch raue Meeresabschnitte und ein Gewimmel von kleinen und großen Inseln geprägt. Ganz im Süden liegen die großen Inseln Frøya und Hitra, die gerade eine unterseeische Verbindung zum Festland bekommen haben. Hier beginnt der Trondheimsfjord, der sich 130 km ins Land erstreckt, bis nach Steinkjer, das Verwaltungszentrum Nord-Trøndelags. Durch diese Region fließt der bekannte Lachsfluss Namsen, wobei auch andere gute Flüsse Lachs und Meerforelle führen.

Die Vergangenheit der beiden Trøndelag-Regionen ist gespickt mit norwegischer Geschichte. Man sagt, dass nur der Umschlag der Geschichtsbücher zurückbleiben würde, wenn man alles, was Trøndelag betrifft, aus ihnen herausnähme. Zu den vielen historischen Orten gehört Stiklestad in Nord-Trøndelag, wo der Heilige König Olav Haraldsson am 29. Juli 1030 (St. Olavstag) im Kampf starb. Hier wird jedes Jahr rund um den St. Olavstag auf einer wunderschönen Freilichtbühne das "Spiel vom Heiligen Olav" aufgeführt. Auch die Musik macht die Vorstellung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das Nationale Kulturzentrum Stiklestad bietet mit dem Volksmuseum und dem Widerstandsmuseum viele interessante Ausstellungen; die alte Steinkirche stammt von 1180.

Der Heilige Olav wurde in Nidaros - wie Trondheim mehrere hundert Jahre lang hieß - begraben. Der Nidarosdom wurde über seinem Grab erbaut. Im Mittelalter war die Stadt dann ein Wallfahrtsort von ähnlich großer Bedeutung wie Santiago de Compostela in Spanien. Vier Jahrhunderte lang kamen Pilger hier her, um Trost, Hilfe und Heilung zu suchen. Im Nationalheiligtum Nidarosdom wurden die Monarchen Norwegens gekrönt bzw. die letzten beiden Könige eingesegnet. Nidaros wurde 998 von Olav Trygvasson gegründet, der den Ort zu Norwegens erster Hauptstadt machte. 400 Jahre lang war die Stadt Erzbischofssitz.

Die Bergbaustadt Røros in Sør-Trøndelag ist Norwegens einzige Gebirgsstadt. Es waren die Erzfunde auf der Rørosvidda, die im Jahr 1644 zur Gründung des Ortes und zum Beginn des Bergbaus führten. In Røros herrscht eine ganz eigene Kultur, geprägt durch die besonderen, naturgegebenen Umstände, die der Schriftsteller Johan Falkberget lebendig beschrieben hat. Sowohl die vielen Spuren des mittlerweile eingestellten Bergbaus als auch die ungefähr 100 hübschen denkmalgeschützten Holzhäuser haben Røros einen Platz auf der UNESCO World Heritage List eingebracht. Heute sind es die moderne Industrie, Handel und Tourismus, die zusammen mit den primären Erwerbszweigen Landwirtschaft und Rentierzucht in der Umgebung den Bergort prägen. Für die Einwohner bedeutet es eine Herausforderung, die Werte der Vergangenheit in einer modernen Gesellschaft zu bewahren.